In der aktuellen Ausgabe der Tagespost geht es beim „Thema der Woche“ um den Kriegsbeginn vor 80. Jahren am 1. September 1939: „Vergeben und vergessen? Warum die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg so wichtig bleibt“ lautet der Titel.
Engagement für deutsch-polnisches Verständnis
Dabei zeichnet Felix Dirsch das wichtige Engagement von kirchlichen Personen und Organisationen nach, das im Laufe der Jahrzehnte zum besseren Verständnis zwischen Deutschland und Polen geführt habe, trotz gelegentlicher Reibereien und Missverständnisse.
Der polnische Soziologe Michal Luczewski benutzt im Interview mit Feuilleton-Redakteur Stefan Meetschen hingegen eine faszinierende Analogie, um das gegenwärtige System der Weltpolitik zu beschreiben. Demnach sei Deutschland – 80 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkriegs - ein Täter mit moralisch und ökonomisch großem Kapital, Russland ein mutierter Täter, der am Ende des Krieges – neben den westlichen Alliierten - als Held und Retter auftreten konnte. Die Polen hingegen seien weiter auf der Suche nach ihrer Rolle in dieser Konstellation.
1. September führt Zerrissenheit schonungslos vor
„Wer sind wir wirklich? Das Land der Solidarnosc-Helden, das Herkunftsland von Johannes Paul II., dem Kommunismus-Bezwinger, oder das Land, in dem sechs Millionen Bürger von den Nazis ermordet wurden, etwa die Hälfte davon Polen jüdischer Herkunft. Die Opfer können wir nicht sein, weil diese Rolle bereits für Israel reserviert ist. Was bleibt also? All diese Zerrissenheit führt uns der 1. September schonungslos vor Augen”, so Luczewski, der auch als stellvertretender Leiter des Zentrums zur Förderung von Bildung und Kultur nach Papst Johannes Paul II.“ (Centrum Mysli Jana Pawla II) in Warschau tätig ist.
Wie sieht das Verhältnis von Deutschen und Polen 80 Jahre nach Kriegsbeginn aus? – Lesen Sie die kompletten Texte in der aktuellen Ausgabe der „Tagespost“