Der türkische Ministerpräsident dürfte geahnt haben, dass er mit seinem „Demokratiepaket“ alle Seiten gleichermaßen enttäuscht. Den Minderheiten, denen er mit seinen Reformen entgegenkommen will, geht es nicht weit genug; den Kemalisten dagegen muss es als Affront gegen Staatsgründer Atatürk erscheinen. Recep Tayyip Erdogan beschwichtigte deshalb zu Wochenbeginn, es handle sich weder um das erste noch um das letzte Reformpaket. Es könne weder alle Erwartungen erfüllen noch sei es vernünftig zu erwarten, dass es alle Probleme des Landes lösen könne.
Erdogans Abkehr von Atatürk
Die Türkei gibt ihren Minderheiten mehr Spielraum, auch den Christen. Von Stephan Baier