Manche Beobachter argwöhnen, der türkische Ministerpräsident habe seinen politischen Instinkt verloren. Andere vermuten, der Hasardeur pokere bewusst hoch, um vor den Kommunalwahlen am 30. März seine Wählerschichten zu mobilisieren. Wieder andere meinen, der machtverwöhnte Regierungschef agiere einfach zunehmend selbstherrlich und autoritär. Tatsächlich entzieht sich das politische Taktieren Recep Tayyip Erdogans zunehmend der politischen Rationalität: „Wir werden diese Nation nicht Facebook und YouTube zum Fraß vorwerfen“ und „Wir lassen nicht zu, dass sie die Nation zerstören“, sagte Erdogan jüngst in einem Fernsehinterview. Der Regierungschef, der selbst ein höchst aktiver Twitterer ist, dem rund vier ...
Erdogan in den Iden des März
Wird das Volk die krisengebeutelte AKP bei der Kommunalwahl neuerlich retten? Von Stephan Baier