Zweimal kam es in Europa bereits zu Versorgungsengpässen, weil es zwischen Moskau und Kiew Streit um den Gas-Transfer Richtung Westen gab. Umso hellhöriger sollte man deshalb in Berlin, Wien oder Brüssel sein, wenn der russische Präsident Dimitrij Medwedjew der politischen Führung in Kiew nun einen antirussischen Kurs vorwirft, die Ernennung eines Botschafters stoppt und mit Blick auf die ukrainischen Präsidentenwahlen im Januar für eine „neue politische Führung der Ukraine“ wirbt. Wenn Russlands Präsident die politische Klasse der Ukraine beschuldigt, die Gaslieferungen nach Europa zu gefährden, dann erinnert dies beängstigend an die jüngste Gas-Krise, die in vielen Staaten Europas Menschen frieren ließ.