Die SPD sehnt sich nach Franz Müntefering. Vor drei Jahren sah das anders aus. Da nahmen breite Teile der Partei ihrem damals amtierenden Vorsitzenden übel, dass er sich zum Kämpfer für die Agenda 2010 gemacht hatte. So, wie man dem eigenen Kanzler das Leben schwer gemacht hatte, so haderte man auch mit dem Mann an der Spitze der Sozialdemokratie. Nicht von ungefähr kam es schließlich, dass sich Andrea Nahles vom linken Flügel in einer Kampfabstimmung um das Amt des Generalsekretärs gegen den Kandidaten Müntefering durchsetzte. Bei ihr lagen die größeren Sympathien des Parteivorstands, der schließlich die Gesamtpartei repräsentieren soll.
Endstation Sehnsucht
Die alten Botschaften greifen nicht mehr, selbst eine Rückkehr Münteferings würde die Lage der SPD nicht ändern – Die Partei ist innerlich zerrissen