Wirtschaftskrise, Euro-Rettung, Schuldenrekorde: Die Lage ist dramatisch. Und als ob das alles noch nicht schwierig genug wäre, muss jetzt auch noch ein neuer Bundespräsident gewählt werden. Befinden wir uns am Rande einer Staatskrise oder ist das noch „normaler“ politischer Betrieb lediglich unter verschärften Bedingungen? Wenn ein Bundespräsident zurücktritt, ist das ist alles andere als normal. Das ist zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik passiert. Das Land steckt in einer tiefen Sinnkrise. Gerade in einer solchen Situation braucht es die Orientierungskraft eines starken Bundespräsidenten. Ganz offenbar hat der bisherige Bundespräsident selbst erkannt, dass er die nötige Orientierungskraft in die Politik ...
Ein passender Stein in Merkels Machtmosaik
Die Kandidatenkür verrät viel über den Zustand der Politik – Dabei wäre gerade jetzt die Orientierungskraft eines starken Bundespräsidenten gefragt
Politologe Werner Weidenfeld über fehlende Konsequenzen aus Köhlers Rücktritt, die Sinnkrise des Landes und die Suche nach Typen, die keine Schwierigkeiten machen