Die Nerven liegen blank. Eigentlich war es nur eine normale Buchpräsentation im Vatikan. Zum fünften Jahrestag der Wahl von Papst Franziskus hatte am Montagabend das Mediensekretariat geladen, dass heißt dessen Chef, Monsignore Dario Vigano. Eine kleine Reihe von elf Broschüren, die sich mit der Theologie des Jesuiten-Papstes befassen. Zu den Autoren des Werks mit dem italienischen Titel „La Teologia di Papa Francesco“ (Die Theologie von Papst Franziskus) zählen der Münsteraner Fundamentaltheologe Jürgen Werbick mit einem Beitrag über das Gottesbild von Franziskus, der Tübinger Dogmatiker Peter Hünermann mit der Anthropologie des Papstes, sowie Lucio Casula, Carlos Maria Galli und andere.
Ein Briefchen löst ein Beben aus
In einem Grußwort spricht Benedikt XVI. von einem „törichten Vorurteil“ gegenüber Franziskus und der „inneren Kontinuität“ zwischen beiden Päpsten. Für viele war das ein Schock. Von Guido Horst