Silvio Berlusconi hat am Mittwochnachmittag seine fast zwanzigjährige Karriere als Parlamentarier damit beendet, was er am besten kann: Mit einer kämpferischen Rede vor seinem Parteivolk. Ein Parteivolk, das jetzt wieder nur aus den Anhängern der „Forza Italia“ besteht, der Formation, mit der Berlusconi 1994 überaus erfolgreich in die Politik gegangen war. Während Berlusconi seine wohl letzte Rede hielt, senkte im Senat die Mehrheit der Abgeordneten den Daumen und tat das, was das „Severino-Gesetz“ vorschreibt: Mitglieder des Parlaments, die in letzter Instanz rechtskräftig verurteilt sind, gehören von den Abgeordnetenkammern ausgeschlossen und verlieren ihre politische Immunität.
Eigentlich müsste Silvio Berlusconi in die Karibik fliehen
Der Cavaliere hat seine Immunität als Abgeordneter verloren und ist nun Freiwild für Polizei und Justiz – Hausarrest und soziale Arbeit drohen. Von Guido Horst