Rom (DT) Vorbemerkung: Der normale Italiener will mit der Politik schon lange nichts mehr zu tun haben. Zumindest nichts mit der Politik im eigenen Land. Wenn in den Abendnachrichten die jüngsten Zuckungen von Regierung oder Opposition verhandelt werden, ist es Zeit, sich in der Küche den letzten Kaffee des Tages zu brauen. Wenn im Autoradio zufällig Nachrichten aus dem politischen Rom laufen, stellt er seine Ohren reflexartig auf Durchzug. Wenn er morgens in die Bar geht, um sich den ersten Kaffee zu gönnen, liest er eisenhart eine Sportzeitung. Davon gibt es zwei große und sie erscheinen täglich. Da sich Italien beständig in einem Zustand des Dauerwahlkampfs befindet, hängen überall die schnell wechselnden und kämpferischen Plakate ...
Die Winkelzüge des Cavaliere
Wenn Innenpolitik zur „Soap“ verkommt: Angelino Alfano und Silvio Berlusconi marschieren nun getrennt, um demnächst vereint zu schlagen. Von Guido Horst