Carl Djerassi, der sich selbst gern als die „Mutter der Pille“ bezeichnete, war ein „Workoholic“. Bis zuletzt hatte er einen prall gefüllten Terminkalender und versuchte, wie er in seiner vierten (!) Autobiografie schrieb, „26 Stunden in einen 24 Stunden Tag zu pressen“. Wer ihn auf Symposien erlebte, der konnte ihn spät abends noch in der Hotellobby antreffen, wo er, während sich die anderen dort längst zu zwanglosen Gesprächen niedergelassen hatten, noch E-Mails las und beantwortete und bereits die Online-Ausgaben der Zeitungen studierte, die ihre Redakteure zur Berichterstattung entsandt hatten.
Die „Mutter der Pille“ ist tot
Mit Carl Djerassi verstarb einer der spektakulärsten Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts – Ein Nachruf Von Stefan Rehder