Das Echo war gewaltig. Keine Nachrichtensendung, keine Zeitung ohne ausführlichen Bericht über die Fernsehschelte des Literaturpapstes. Kulturvertreter nahmen Stellung, Politiker ergriffen das Wort, aufgeregte Diskussionen allerorten. Wer sich nicht erklärte, gehört nicht zu den Wichtigen im Land. Dass es keine Sondersendungen bei ARD und ZDF gab, muss schon fast verwundern. Beinahe scheint es, als gäbe es neben der Finanzkrise noch eine zweite mindestens ebenso schlimme Krise – die des Fernsehens. Für „Bild“ zum Beispiel war der Ranicki-Verriss die Hauptnachricht auf der Titelseite. Das größte Finanz-Rettungspaket in der Geschichte der Bundesrepublik kam erst danach.