Die AfD steckt nach Ansicht von Eckhard Jesse in einer schweren Krise. Sicher werde es die AfD noch in den nächsten Bundestag schaffen, aber nicht mit einem so hohen Stimmenanteil wie beim letzten Mal, prognostiziert der Politik-Professor. Damals hatte sie mehr als jede achte Stimme für sich gewonnen und insgesamt 12,6 Prozent erreicht.
Unterschied zu den Kinderkrankheiten der Grünen
Für die Öffentlichkeit manifestiert sich der innerparteiliche Streit in der Auseinandersetzung zwischen Andreas Kalbitz und Jörg Meuthen. Wer letztlich den Sieg davon trage, sei nicht leicht zu sagen. Zumal, so ist Jesse überzeugt, es nicht unbedingt auf die Frage "Kalbitz oder Meuthen" zulaufe, zum Schluss könne es auch heißen: "Kalbitz und Meuthen". Dass also beide sich aus der Führungsspitze zurückziehen. Es sei zu beobachten, dass es selbst unter den Anhängern Meuthens Personen gibt, die die Art und Weise nicht gutheißen, wie Kalbitz aus der AfD ausgeschlossen worden ist.
Kann die Situation der AfD mit den Kinderkrankheiten der Grünen verglichen werden, die diese in ihrer Gründungsphase durchlebt haben? Jesse meint es bestünde ein Unterschied: Denn anders als die AfD jetzt hätten die Grünen damals über eine Machtoption verfügt.
DT/sesa
Wie wird die AfD also in den Bundestagswahlkampf starten? Gibt es für sie vielleicht doch potentielle Koalitionspartner? Und welche Gruppe wird schließlich im parteiinternen Streit den Sieg davontragen? Lesen Sie mehr dazu in der kommenden Ausgabe der Tagespost. Holen Sie sich das ePaper dieser Ausgabe kostenlos