Wie depressiv ist das denn!“, war die erste Reaktion, als Maor vor einer Woche am Morgen nach den Wahlen in Israel aufwachte und in ihrem Elternhaus in Jerusalem auf dem Handy das Wahlergebnis googelte. Es war ihre erste Wahl, an der sie teilnehmen durfte. Als sie in den Kindergarten ging, tobte die Zweite Intifada und als sie sich für Politik zu interessieren begann, da war Benjamin Netanjahu bereits israelischer Premierminister. Ebenso wie 80 Prozent der Israelis denkt sie, dass die Abgeordneten der Knesset sich eher um sich selbst kümmern, anstatt um die Menschen, die sie gewählt haben.
Politik
Der treue Kern
Netanjahu profitierte von seiner loyalen Stammwählerschaft – Zur Stimmungslage in Israel nach der Wahl. Von Till Magnus Steiner