Bis zuletzt musste José Manuel Barroso bangen. Dass ihn im Juni alle 27 Regierungschefs der EU-Mitgliedstaaten einstimmig für eine zweite Amtszeit bestätigten, war keine Garantie. Das selbstbewusster gewordene Europäische Parlament spannte den bisherigen Kommissionspräsidenten gehörig auf die Folter. Zunächst musste er den Fraktionen sein Programm präsentieren, Zugeständnisse machen und sich – außer bei der christdemokratischen EVP-Fraktion – reichlich Kritik anhören. Dann bekam Barroso am Dienstagnachmittag in Straßburg noch stundenlang die Kritik der Europaabgeordneten präsentiert. Am Mittwochmittag schließlich Erleichterung: Der neue Kommissionspräsident ist der alte: 382 Abgeordnete stimmten für Barroso, 219 gegen ihn.
Der Neue ist der Alte
Gegen die Skepsis von Rot-Rot-Grün wurde Barroso als Kommissionspräsident bestätigt