Die Vatikanzeitung „L'Osservatore Romano“ solle eine „Zeitung der Ideen“ werden, hieß es vor dreizehn Monaten, als Professor Giovanni Maria Vian die Leitung der Redaktion übernommen hat. Wenige offizielle Dokumente und Mitteilungen des Vatikans, ansonsten die Debatte, der freie Austausch der Ideen. Man kann heute festhalten, dass dieses Versprechen erfüllt worden ist. Zum Beispiel mit dem Kommentar, den Lucetta Scaraffia am 2. September auf Seite eins des „Osservatore Romano“ veröffentlicht hat. Dieser Beitrag hat die Debatte über den Gehirntod und die heutige Praxis der Organentnahmen als Voraussetzung für Transplantationen neu eröffnet. Mehr noch. Er hat ein Erdbeben ausgelöst.