Das Frühlingswetter, das zwischen US-Präsident Obama und Israels Premierminister Netanjahu während ihrer Begegnung in Israel im März einsetzte, könnte schnell wieder in den frostigen Herbst umschlagen, der zwischen beiden Männer zuvor geherrscht hatte. Obamas Zurückweichen in der Frage eines Militärschlags gegen Syrien – von Israel im Zuge einer strategischen Neuberechnung befürwortet – hat in Jerusalem für Stirnrunzeln gesorgt. Als der US-Staatschef dann vergangene Woche vor der UNO die Ziele seiner Nahostpolitik formulierte und die Lösung der iranischen Frage quasi auf dieselbe Stufe mit der des Palästinakonflikts stellte, sorgte das nicht unbedingt für bessere Laune.
Der Anti-Charmeur
Die Annäherung zwischen USA und Iran fordert Israel heraus. Premier Netanjahu versucht, Staatspräsident Rohani zu demaskieren. Von Oliver Maksan