Von Johannes Seibel An manchen Tagen wird der Mensch gern sentimental. Da steht er dann am Fenster, schaut hinaus und lässt den Blick schweifen, wärmt sich an seiner dampfenden Tasse Tee und seufzt sein melancholisches „Früher ...“. Früher war alles gemütlicher. Da gab's drei Fernsehprogramme. Die sendeten frühestens um vier Uhr nachmittags. Da gab's Flipper und Wickie und die starken Männer und Schirm, Charme und Melone und den rauchenden Internationalen Frühschoppen mit fünf Journalisten aus vier Ländern und Werner Höfer. Da gab's auf dem Telefon auch noch eine Wählscheibe. Oma konnte selbst den Arzt rufen. Für unterwegs gab's eine Telefonzelle. Weshalb man und frau und kind auch nur dann telefonierten, wenn's wirklich ...
Das wäre früher ganz anders gewesen. Ehrlich.
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