Die Aufregung hielt sich in britischen Grenzen. Erstmals seit 36 Jahren haben die Briten keine klare absolute Mehrheit im Parlament, es kam zu einer Koalitionsregierung. Man schaute gelassen zu, wie die Spieler ähnlich einer Partie Bridge ihre Trümpfe zurückhielten und im entscheidenden Moment auftischten. Zustimmend verfolgten die Teetrinker, wie der junge Nick Clegg den alten Fuchs von der Labour-Partei, Gordon Brown, in sein Spiel integrierte und zum Rücktritt zwang. Er hatte eine Koalition mit Labour für möglich gehalten, aber nur ohne Brown. Indem er Brown zum Rückzug bewegte und dadurch die Option einer Koalition mit Labour in den Bereich des Möglichen rückte, erhöhte er den Druck auf Tory-Chef David Cameron. Es gelang.
Das Duo Cameron/Clegg übernimmt das Ruder
Britische Gelassenheit und zügige Regierungsbildung – Abwartende Europapolitik in London