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Corona-Maßnahmen: Fast jeder Dritte wünscht sich mehr Diskussion

Wird über die staatlichen Corona-Maßnahmen ausreichend diskutiert? 28 Prozent der Deutschen sind nicht dieser Meinung. Besonders groß ist das Diskussionbedürfnis bei den Anhängern der AfD.
Wird über die staatlichen Corona-Maßnahmen ausreichend diskutiert?
Foto: Sebastian Gollnow (dpa) | Ludwigsburg: Zwei Menschen gehen über den Marktplatz, auf dem noch vom Mark eine Linie und der Schriftzug "Abstand" auf dem Boden zu sehen ist.

28 Prozent der Deutschen sind der Meinung, dass über die staatlichen Corona-Maßnahmen nicht ausreichend diskutiert wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des in Erfurt ansässigen Meinungsforschungsinstituts „INSA Consulere“, die im Auftrag der „Tagespost“ durchgeführt wurde. Dagegen sind 53 Prozent der Meinung, dass in ausreichendem Maße über die Schritte zur Eindämmung der Pandemie diskutiert werde.

Jeder zweite AfD-Wähler will mehr Diskussion

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Der Anteil der katholischen und evangelischen Befragten, die sich umfassendere Debatten zu den staatlichen Maßnahmen wünschen, ist in etwa gleich groß (30 zu 29 Prozent). Jeweils 55 Prozent beider Konfessionsgruppen sind gegenteiliger Meinung. Bei den freikirchlichen Befragten besteht offenbar häufiger der Wunsch nach mehr Diskussion (45 Prozent).

Die Erhebung, für die 2.071 erwachsene Personen im Zeitraum zwischen dem 24. und dem 27. April befragt wurden, schlüsselt die Frage auch nach Partei-Affinität auf. Vor allem Wähler der AfD sind der Meinung, dass über die staatlichen Corona-Maßnahmen zu wenig diskutiert wird (52 Prozent). Es ist die einzige Wählergruppe mit mehrheitlicher Zustimmung.

Das Bedürfnis nach Diskussion ist offenbar unter Wählern der Union am geringsten: Von ihnen gaben nur 20 Prozent an, dass über die staatlichen Corona-Maßnahmen nicht ausreichend diskutiert werde. Ähnlich niedrig ist der Wert bei SPD-Wählern (23 Prozent). Auch bei den Anhängern der FDP besteht ein überdurchschnittlich großes Diskussionsbedürfnis der Corona-Maßnahmen (39 Prozent).

Über 60-Jährige sehen geringsten Diskussionsbedarf

Betrachtet man die Befragten nach Altersgruppen, so ergibt sich ein nahezu einheitliches Bild: Von den 18- bis 29-Jährigen bis hin zu den 50- bis 59-Jährigen bewegt sich der Anteil derjenigen, die die Diskussionen über die staatlichen Maßnahmen für nicht ausreichend halten, zwischen 28 und 33 Prozent. In der Gruppe der über 60-Jährigen beträgt der Wert sogar nur 24 Prozent.

Die Aussage, zu der die Teilnehmer der Umfrage Stellung beziehen sollten, lautete: „Ich finde, dass über die staatlichen Corona-Maßnahmen nicht ausreichend diskutiert wird.“

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