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Christen in Europa immer stärker diskriminiert

Entweihungen christlicher Symbole, Schändungen von Kirchen oder Einschränkungen von Rede- und Gewissensfreiheit: Christen in Europa sind zunehmender Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt, wie ein jüngst veröffentlichter Bericht belegt.
Diskriminierung von Christen in Europa
Foto: Tobias Hase (dpa) | Insgesamt werden für das Jahr 2018 mehr als 325 Vorfälle in 14 europäischen Staaten dokumentiert, die das OIDAC als Christen gegenüber intolerant oder diskriminierend einstuft.

Christen in Europa sind zunehmender Gewalt und Diskriminierung ausgesetzt. Zu diesem Ergebnis kommt der am Dienstag veröffentlichte Jahresbericht des in Wien ansässigen „Observatory on Intolerance and Discrimination against Christians in Europe“ (OIDAC). Auch die Zahl der Hassverbrechen gegen christliche Einrichtungen, wie beispielsweise Schändungen von Kirchen, sei angestiegen.

"Die hier beschriebenen Vorfälle illustrieren
die Reichweite und Charakteristik
von Feindseligkeiten, die Christen
im alltäglichen Leben erfahren"
Ellen Fantini, Leiterin der Beobachtungsstelle OIDAC

Zur Präsentation des 60-seitigen Berichts sagte die Leiterin der Beobachtungsstelle, Ellen Fantini: „Die hier beschriebenen Vorfälle illustrieren die Reichweite und Charakteristik von Feindseligkeiten, die Christen im alltäglichen Leben erfahren: von Problemen mit der Religions-, Rede- und Gewissensfreiheit oder Elternrechten bis hin zu zunehmender physischer Gewalt.“ Wie bereits in den vergangenen Jahren sei auch zu erkennen, „dass christliche Asylwerber in Europa speziellen Hürden ausgesetzt sind“.

Insgesamt werden für das Jahr 2018 mehr als 325 Vorfälle in 14 europäischen Staaten dokumentiert, die das OIDAC als Christen gegenüber intolerant oder diskriminierend einstuft. Eine wesentliche Erkenntnis: Insbesondere in Frankreich, aber auch in Europa allgemein wurden im Vergleich zu den vergangenen Jahren mehr Kirchen und Friedhöfe sowie christliche Symbole geschändet oder entweiht.

Gesellschaftlicher Druck gegen Christen wächst

Der gesellschaftliche Druck gegen Christen wachse, so Fantini weiter: „Wir haben gesehen, wie christlich geführte Unternehmen finanziell ruiniert, Straßenprediger verhaftet oder Christen gezwungen wurden, zwischen der Treue zu ihrem Gewissen und ihrem Beruf zu wählen.“ Christliche Studentengruppen und Redner seien auf dem Campus mehrerer Universitäten zum Schweigen gebracht worden. Die Grundrechte würden auch in Europa bedeutungslos, wenn sie nicht von allen Bürgern frei ausgeübt werden können, so die Leiterin der Beobachtungsstelle.

Einige der erschütterndsten Fälle, die im Bericht aufgelistet sind, stammen beispielsweise aus Norwegen, wo Kinder von dem berüchtigten Kinderschutzdienst „Barnevernet“ von ihren Eltern getrennt worden seien, oder aus Großbritannien, wo das Recht, in der Öffentlichkeit zu beten, mehrmals durch Bannzonen und staatliche Beschränkungen eingeschränkt worden sei. In Irland, Schweden und anderen Ländern seien zudem Mediziner gezwungen worden, ihren Beruf aufzugeben, um nicht gegen ihr Gewissen zu verstoßen.

DT/mlu

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