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China: Kirchen dürfen auch im Mai nicht öffnen

Katholische Kirchen und Marienwallfahrtsorte sind von den Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in China weiter ausgeschlossen. Offiziell begründet wird dies mit Bedenken um die Gesundheit von Priestern und Gläubigen.
China: Keine Marienwallfahrten im Mai
Foto: Ng Han Guan (AP) | Auch Marienwallfahrten sollen im Mai nicht erlaubt sein. Schulen in konfessionellen Instituten dürfen ebenfalls noch nicht öffnen.

Obwohl die landesweiten Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie in China bereits im März gelockert wurden, werden Kirchen auch im gesamten Monat Mai geschlossen bleiben. Darüber berichtet der vatikanische Pressedienst „Asianews“ unter Berufung auf eine Mitteilung des staatsnahen katholischen Bischofsrates und der „Patriotischen Vereinigung“ chinesischer Katholiken. Beide Institutionen werden vom Vatikan nicht anerkannt. Darüber hinaus sollen im Mai auch Marienwallfahrten nicht erlaubt sein. Schulen in konfessionellen Instituten dürfen ebenfalls noch nicht öffnen. 

Gläubige auffordern, zuhause zu beten

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Die Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus waren in China seit Ende März allmählich aufgehoben und die Bevölkerung aufgefordert worden, das alltägliche Leben wieder aufzunehmen. Wie es nun in der Mitteilung heißt, sei die Epidemie in China derzeit zwar unter Kontrolle, verbreite sich aber weiterhin schnell im Ausland. Daher „dürfen Orte für katholische Handlungen und für alle religiösen Handlungen im Allgemeinen weiterhin nicht geöffnet werden“.

Weiter werden die sich fortsetzenden religiösen Einschränkungen mit Bedenken um die Sicherheit und Gesundheit von Priestern und Gläubigen begründet. Um diese nicht zu gefährden, sollten jegliche Rückfälle durch Menschenansammlungen vermieden werden. Bischöfe und Priester sollten die Gläubigen im Vorfeld informieren und sie auffordern, zuhause zu beten und den Monat Mai in stiller Andacht der Jungfrau Maria zu gedenken.

Jährliche Pilgerfahrt nach Sheshan abgesagt

Bereits vor zwei Wochen hatte die Diözese Shanghai „Asianews“ zufolge für de 24. Mai die jährliche Pilgerfahrt nach Sheshan abgesagt, dem größten Marienwallfahrtsort des Landes. Die katholische Kirche begeht diesen Tag weltweit auf eine Initiative von Papst Benedikt XVI. jeweils als Gebetstag für die Kirche in China. Er wird vielfach für Solidaritätsbekundungen für jene chinesischen Katholiken genutzt, die nicht den staatlich genehmigten Strukturen angehören und damit Benachteiligungen in Kauf nehmen.

DT/mlu

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