Nach über zwei Jahren heftiger Debatten wird Chile, einer der sechs Staaten der Welt, in denen Abtreibung bisher ausnahmslos verboten war, dieses Gesetz wahrscheinlich ändern. Nachdem die Abgeordnetenkammer im März 2016 einem entsprechenden Vorschlag der Regierung zugestimmt hatte, votierte vergangenen Dienstag auch die zuständige Verfassungskommission des Senats mit drei zu zwei Stimmen für die Änderung. Demnach soll eine Abtreibung zukünftig in drei Fällen zugelassen werden: bei Gefahr für das Leben der Mutter, wenn das Kind nicht lebensfähig ist und im Falle einer Vergewaltigung bis zur 12. Schwangerschaftswoche, bei Mädchen unter 14 Jahren bis zur 14. Woche.
Chile legalisiert Abtreibungen
Warum die Regierung das Gesetzesvorhaben von Präsidentin Michelle Bachelet als Teil einer „demokratischen Revolution“ verkauft. Von Alexandra Maria Linder