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Biden revidiert Position zum Beginn menschlichen Lebens

Er sei nicht mit denjenigen einer Meinung, für die menschliches Leben mit dem Zeitpunkt der Empfängnis beginne, so US-Präsident Biden. Zuvor hatte er stets die Position der katholischen Kirche vertreten.
Biden ist ein „entschiedener Unterstützer“ des Grundsatzurteils „Roe vs. Wade“
Foto: Evan Vucci (AP)

US-Präsident Joe Biden hat seine Position zu der Frage, wann menschliches Leben beginnt, öffentlich revidiert: Entgegen seiner bisherigen Äußerungen erklärte der Demokrat und Katholik am vergangenen Freitag vor Journalisten im Weißen Haus, er stimme nicht mit denjenigen überein, die der Meinung seien, menschliches Leben beginne mit dem Zeitpunkt der Empfängnis. Er respektiere aber deren Ansicht und werde niemandem seine Sichtweise aufzwingen.

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Entschiedener Unterstützer von "Roe vs. Wade"

Biden vertrat diese Position, nachdem er zu seiner Einschätzung eines neuen Gesetzes im US-Bundesstaat Texas gefragt wurde, das Abtreibungen de facto ab der sechsten Schwangerschaftswoche verbietet. In diesem Zusammenhang bekräftigte der amtierende US-Präsident abermals, ein „entschiedener Unterstützer“ des Grundsatzurteils „Roe vs. Wade“ zu sein. Jener Präzedenzfall aus dem Jahr 1973 garantiert einen straffreien Zugang zu Abtreibungen im ersten Trimester einer Schwangerschaft – mit gewissen Einschränkungen auch noch im zweiten Trimester.

Bidens jüngste Äußerungen zum Beginn menschlichen Lebens sind insofern bemerkenswert, da er bislang stets betont hatte, in der Frage die Position der katholischen Kirche zu teilen. Dies tat er beispielsweise im Jahr 2012, als er im Fernsehduell der Vizepräsidentschaftskandidaten gegen den Republikaner Paul Ryan antrat. Und noch im Jahr 2015 erklärte er im Gespräch mit dem Chefredakteur des jesuitischen „America Magazine“, Matt Malone: „Ich akzeptiere, dass menschliches Leben mit dem Zeitpunkt der Empfängnis beginnt.“  DT/mlu

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