Knapp zwei Wochen vor den US-Präsidentschaftswahlen führt der demokratische Herausforderer Joe Biden bei katholischen Wählern weiter vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Wie eine aktuelle repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts RealClearPolitics in Zusammenarbeit mit „EWTN News“ ergab, favorisieren 52 Prozent der Katholiken Biden, während 40 Prozent für Trump stimmen würden. Somit bleibt die Zustimmung unverändert im Vergleich zu einer früheren Umfrage, die von Ende August bis Anfang September durchgeführt worden war.
Knapperes Rennen in Swing States
Die Zustimmungswerte verlaufen dabei deutlich entlang der Parteilinien: So gaben 90 Prozent der Katholiken, die sich als Republikaner identifizierten, an, Trump wählen zu wollen; 92 Prozent der demokratischen Katholiken bevorzugten Biden. In einigen wichtigen Wechselwählerstaaten, den sogenannten „Swing States“, hat Präsident Trump den Rückstand auf Biden offenbar verringern können: In Arizona, Florida, Michigan, North Carolina, Pennsylvania und Wisconsin führt Biden nur noch mit vier Prozentpunkten (48 zu 44 Prozent) – ein Unterschied, der in die Fehlertoleranz der Umfrage fällt.
Die Erhebung, die vom 05. bis 11. Oktober unter 1.490 US-Bürgern, die sich selbst als katholisch identifizierten, durchgeführt wurde, kommt zu einem knapperen Ergebnis, wenn man diejenigen betrachtet, regelmäßig die heilige Messe besuchen. Von ihnen würden bei der Wahl am 03. November 48 Prozent für Joe Biden stimmen, 42 für Donald Trump. Unter Katholiken, die von sich selbst behaupteten, die Lehre der katholischen Kirche ausnahmslos zu teilen, liegt Trump sogar deutlich vor Biden (56 zu 38 Prozent).
Wichtigstes Thema: die Wirtschaft
Insgesamt gaben 78 Prozent aller Befragten an, eher für einen Kandidaten stimmen zu wollen, der sich für den Schutz der Religionsfreiheit einsetzt. Sowohl bei Republikanern wie auch bei Demokraten unterstützte eine Mehrheit der Befragten dieses Anliegen. Jeweils zwei Drittel der Katholiken gaben zudem an, dass ihnen die Themen Abtreibung und Religionsfreiheit ein wichtiges Anliegen seien. Am häufigsten nannten die katholischen Befragten aber die Wirtschaft als für sie entscheidendes Thema (95 Prozent), gefolgt von der Gesundheitsversorgung (92 Prozent) und der Coronavirus-Pandemie (89 Prozent).
Weitere Fragestellungen zum Thema Abtreibung ergaben, dass 60 Prozent der katholischen Wähler weniger geneigt sind, einen Kandidaten zu unterstützen, der sich für Abtreibungen bis zum Ende einer Schwangerschaft einsetzt. 28 Prozent gaben an, solch einen Kandidaten eher unterstützen zu wollen. 52 Prozent erklärten, eher nicht für einen Kandidaten stimmen zu wollen, der befürwortet, dass Abtreibungen aus Steuergeldern finanziert werden, während 34 Prozent angaben, solch einen Kandidaten eher unterstützen zu wollen. Zudem erklärten 45 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass das Grundsatzurteil Roe vs. Wade aufrechterhalten werden solle; 25 Prozent sprachen sich dagegen aus. 18 Prozent sind dafür, dass die legislative Kompetenz in Sachen Abtreibungen den einzelnen Bundesstaaten obliegen solle. DT/mlu
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen.