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BDKJ: Politisch Rechte und Linke nicht gleichsetzen

Der BDKJ fordert abermals den Ausschluss der AfD von Veranstaltungen wie dem Ökumenischen Kirchentag. Ausschlussforderungen gegen Parteien auf der linken Seite des politischen Spektrums lehnt er ab.
BDKJ will AfD nicht bei Kirchentag
Foto: Rolf Vennenbernd (dpa) | Der BDKJ findet es wichtig, mit Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 2021 ein klares Zeichen zu setzen und den Ausschluss der AfD zu fordern.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) bekräftigte jüngst, sich gegen extrem rechte, populistische und die Menschenwürde verachtende Positionen engagieren zu wollen. Eine erste Konsequenz daraus war die Forderung, die AfD von einer möglichen Teilnahme am Ökumenischen Kirchentag (ÖKT) 2021 in Frankfurt auszuschließen.

BDKJ: Linke erkennen Grundgesetz als Basis politischen Handelns an

Gegenüber der „Tagespost“ lehnte der BDKJ es nun ab, ähnliche Ausschlussforderungen auch gegen Parteien auf der linken Seite des politischen Spektrums zu erheben. Eine Gleichsetzung der politischen Linken greife „völlig ins Leere“, so Mareike Thieben, Pressesprecherin des BDKJ-Bundesvorstands, auf Anfrage.

„Parteien aus dem politisch linken Spektrum des Bundestages und deren Funktionär*innen kennen wir aus unserer Arbeit auf Landes- und Bundesebene: Diese erkennen das Grundgesetz als Basis ihres politischen Handelns an und sind deswegen für uns auch Gesprächspartner*innen auf Podien oder anderen Debatten“, erklärte Thieben.

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Wichtig, Rechtsextremismus die Stirn zu bieten

Vor dem Hintergrund des rassistischen und mutmaßlich rechtsextremistischen Attentats von Hanau verwies der BDKJ auf die „schockierenden Nachrichten der vergangenen Tage“. Diese machten deutlich, wie wichtig es sei, dem Rechtsextremismus die Stirn zu bieten. „Da im Bundestag mit der AfD eine Partei sitzt, die Rechtsextreme unter ihren Funktionär*innen duldet, den Rechtsextremismus gesellschaftsfähig macht und zugleich verfassungsfeindliche Aussagen ihrer Parteifunktionäre zulässt, finden wir es wichtig, hier mit Blick auf den Ökumenischen Kirchentag 2021 ein klares  Zeichen zu setzen“, so Pressesprecherin Thieben.

Zuvor hatte der BDKJ eine ausführliche Erklärung veröffentlicht, in der es als die Aufgabe „als Christ*innen in der Verantwortung für das Reich Gottes“, bezeichnet wurde, sich klar und deutlich gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit zu positionieren. Der BDKJ warnte auch davor, dass Rechtspopulisten und Nationalisten darauf hinarbeiteten, dass sich extrem rechte Ansichten zum konservativen, bürgerlichen Mainstream im vorpolitischen und schließlich auch im parlamentarischen Raum entwickelten.

DT/mlu

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