Weltoffene und intellektuelle Inder schämen sich zunehmend für ihre Regierung. Sie bezweifeln, dass sie Willens und in der Lage ist, eine wachsende Radikalisierung ihres Lagers einzudämmen. Für ihr Lebenswerk durch die Regierung verliehene Anerkennungen gaben im vorigen Jahr bereits 40 Intellektuelle zurück, rund 100 Gleichgesinnte gingen sogar auf die Straße. Sie fürchten eine hinduistische Autokratie und sehen in zunehmenden Gewaltakten an Andersgläubigen Warnsignale. Im dritten Jahr nach dem Wahlsieg der National Democratic Alliance unter Führung der Bharatiya Janata Party, der Indischen Volkspartei, spitzt sich die Lage zu. Bereits erstmals von 1998 bis 2004 an der Macht, kam sie auch in einigen Bundesstaaten ans Ruder.
Auf der Seite der Ausgegrenzten
Indien: Aktivisten des Regierungslagers verherrlichen religiös motivierte Gewalt gegen Christen und andere Andersgläubige. Von Michaela Koller