Auch wenn die letzten Briefwahlunterlagen erst eine Woche später ausgezählt sein werden: An den zentralen Ergebnissen der österreichischen Nationalratswahl vom Sonntag gibt es nichts zu rütteln. Sowohl die SPÖ (29,7 Prozent) als auch die ÖVP (25,6) haben ihr schlechtestes Ergebnis seit Gründung der Zweiten Republik geerntet. Die Große Koalition, die häufigste Regierungsform dieser Republik, wurde am Sonntag von den Wählern so sehr geschrumpft, dass sie nur mehr eine Mehrheit von 55,3 Prozent hätte. Vom Absturz der Regierungsparteien profitierten jedoch nicht die bisher stets oppositionellen Grünen (9,8), und schon gar nicht die Kleinparteien, sondern die beiden Teile des 2005 zerfallenen „dritten Lagers“.
Als die Österreicher ihre Große Koalition schrumpften
Der Wahlsieg der Populisten Strache und Haider hat zwei Väter: Wenn sich zwei streiten, freuen sich zwei Dritte – Spitzenpolitiker am Rande der Depression