Eigentlich sollte sein offizieller Besuch ja dazu beitragen, das Klima zwischen Deutschen und Türken zu beruhigen. Doch als Wolfgang Schäuble (CDU) am Montag im Land beiderseits des Bosporus eintraf, war seine Absicht schon dem Flammeninferno von Ludwigshafen zum Opfer gefallen. Weniger am Ort der Katastrophe als in den Redaktionsstuben der türkischen Zeitungen und in den politischen Zirkeln brachen alle Ängste, alle Gefühle der Feindseligkeit, alle Ansprüche an die Anderen, die Deutschen, auf. Das Trauma von Solingen, jenem Brandanschlag vor fünfzehn Jahren, dem fünf Mitglieder einer türkischen Familie zum Opfer gefallen waren, war wieder gegenwärtig.
Alarm an Rhein und Bosporus
Anschlag oder nicht: Integration kann nicht gegen Medien und Politiker gelingen