In der russischen Armee sind die Folgen der totalitären Vergangenheit noch weithin zu spüren. Es gilt das seit den Zarenzeiten bekannte Prinzip der „Dedowschtschina“ (Herrschaft der Großväter). Neu angekommene Rekruten werden von dienstälteren Soldaten systematisch misshandelt und erniedrigt. Sie haben die schlechtesten Arbeiten auszuführen, wobei auf Versäumnisse drakonische Strafen wie Nahrungsmittel- oder Schlafentzug bis hin zu Schlägen mit Ketten oder Vergewaltigung stehen. Die Offiziere sehen in der Regel weg, die zuständigen Militärbehörden verfolgen die angezeigten Fälle nur schleppend. Die russische Armee ist ein geschlossenes System.
Zivilgesellschaft unter Druck
Russland lässt Soldatenmütter verhaften, die für ihre Söhne demonstrieren Von Carl-H. Pierk