Die Afghanistan-Konferenz in London hatte das Ziel, ein Scheitern des Afghanistan-Einsatzes zu verhindern. Sie selbst kennen die Situation im Land seit Jahren durch ihren humanitären Einsatz. Was muss Ihrer Ansicht nach geschehen, damit es in Afghanistan zu jener Trendwende kommt, auf die die internationale Politik setzt? Wir müssen zurück zur Situation der Jahre 2002 bis 2004. Da war die Bevölkerung enthusiastisch am Wiederaufbau interessiert. In diesen Jahren hätte die westliche Gemeinschaft sehr viel tun können. Da haben wir geschlafen und diese Zeit nicht genügend genutzt. Die Diplomaten nennen das „the window of opportunity“, also das Zeitfenster. Wenn sich dieses Fenster schließt, wird es schwierig. Mit der zunehmenden ...
„Wir müssen aufhören, arrogant zu sein“
Rupert Neudeck über Fehler und Chancen in Afghanistan und warum der Glaube an Gott eine entscheidende Rolle für die Verständigung spielt