Man könne da nicht wie im Zoo herumgehen und fotografieren, warnt Terez Kosztandi, die Caritas-Koordinatorin für die Roma-Integration im transsylvanischen Sfantu Gheorghe. Es habe Jahre gebaucht, das Vertrauen der Roma zu gewinnen. Das scheint gut gelungen, denn Victor Ötvös, der Sprecher und zugleich Sozialarbeiter des Roma-Dorfes am Rande der Kleinstadt zögert nicht einen Moment. Er pfeift ein paar Männer als Begleitschutz heran und zieht mit seinen Besuchern durch die Siedlung. Da gibt es keine geteerten Wege und keine Autos – dafür viele Gäule und einen Dorfbrunnen, an dem Mädchen gerade Wäsche waschen. Ein paar junge Männer sind am Nachmittag bereits in allzu guter Stimmung, begrüßen die Gäste mit lautstarkem Grölen.
„Wir haben alle, wirklich alle Arten von Problemen!“
Ortstermin in einem rumänischen Roma-Dorf: Wo bezahlte Arbeit fast unbekannt ist und Pferde als die liebsten Haustiere gelten. Von Stephan Baier