Selbst wenn man seine Positionen in der Sache nicht teilt, eines muss man Guido Westerwelle lassen: Er hat Mut zum Risiko bewiesen, als er vor den dollen Tagen mit seinen abfälligen Bemerkungen über das Sozialsystem an den Grundfesten der sozialen Sicherung in Deutschland rüttelte – Stichwort „spätrömische Dekadenz“ und „anstrengungsloser Wohlstand“. Elf Wochen vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen ist ein solcher Vorstoß zweifellos mit erheblichen Risiken verbunden – nicht nur für die FDP, sondern auch für Westerwelles eigene politische Zukunft.
Westerwelles kühler Dreisatz
Die vom FDP-Chef angestrengte Sozialstaatsdebatte soll nicht zuletzt den Parteifreunden in NRW helfen – Er könnte ihnen einen Bärendienst erwiesen haben