Was mit dem Gerücht begann, chinesische Polizisten hätten Anfang März in Lhasa tibetische Mönche verprügelt, ist zu einem Dilemma für die Tibetpolitik der Pekinger Regierung geworden. Gewaltsame Proteste in Lhasa fanden Nachahmung in der ganzen „Autonomen Region Tibet“ und den ihr benachbarten chinesischen Provinzen, in denen tibetische Minderheiten leben. Seit dem großen Aufstand von 1959, der den Dalai Lama – in erster Linie das geistliche Oberhaupt der Tibeter – ins indische Exil zwang, hat es auf dem „Dach der Welt“ keine Unruhen von vergleichbarem Ausmaß gegeben. Die chinesische Regierung hat hart zugegriffen und tut dies offenbar weiterhin.
Warum China mit Gewalt an Tibet festhält
Nicht nur Rohstoffpolitik, Demographie und Machtansprüche begründen Pekings Interesse – Auch der religiöse Einfluss des Himalayalandes soll begrenzt werden