Auch in Polen brauchen Skandale manchmal etwas länger: Im Falle des 42-jährigen Sejm-Abgeordneten Robert Wêgrzyn von der rechtsliberalen Bürgerplattform (PO) trat die Skandalisierung am vergangenen Mittwoch, also mit genau drei Monaten Verzögerung ein. Was war geschehen? Bereits Mitte Februar hatte Wêgrzyn bei einer Diskussionsrunde im Fernsehsender TVN24 eine etwas erotisch-chauvinistische Bemerkung gemacht: „Schwule, lassen wir das, aber Lesben... deren Tun kann ich durchaus etwas abgewinnen.“ Unmöglich, unentschuldbar. Von allen Seiten des politischen Spektrums, auch aus der eigenen Partei, hagelte es jetzt Proteste. Die Nachrichten-Sendung des öffentlich-rechtlichen Kanals TVP widmete dem Thema trotz Strauss-Kahn, trotz ...
„Toleranz ja, Gleichstellung nein“
Polnische Politiker entdecken Homosexuelle als wichtige Wahlklientel – Neuer Gesetzesentwurf soll Rechte gleichgeschlechtlicher Paare stärken. Von Stefan Meetschen