Die Sonne brennt. Es ist heiß, doch die Atmosphäre bleibt heiter. Seit Tagen sind hunderttausende Jugendliche in der Stadt. Weitere wollen kommen. Bis Sonntag sollen es mehr als eine Million werden. Doch schon jetzt prägen sie das Bild: Mit ihren gelb-roten Weltjugendtags-T-Shirts, ihren Fahnen und Gesängen. Ihnen gehören Madrids Straßen und Plätze. Sie beten und tanzen – im Freien wie in Kirchen. Sie knien in Beichtstühlen, sitzen beim Picknick in Parks oder für eine Erfrischung in den zahlreichen Cafés. Sie kommen friedlich, fröhlich, in kleinen und großen Gruppen. Madrid staunt. Die Freude ist ansteckend. Die Hitze des August und die Unannehmlichkeiten wie gesperrte Straßen und volle U-Bahnen, die Großereignisse nun einmal mit ...
Spontanität ist Trumpf, Distanz nicht zu spüren
Heiße Tage in Madrid: „Coole“ Stimmung und Gebete, eine unbekümmerte Jugend und wütende Agitatoren im Abseits. Von Reinhard Backes