Die 37 Meter hohe Christus-Statue steht da, bedeckt mit Ruß, die Arme weit ausgebreitet, auf einem wenig besuchten Hügel in der Hauptstadt Lima. Der „Christus des Pazifik“ soll Peru segnen – ähnlich wie der Christus von Rio de Janeiro Brasilien segnet. Die Figur, die annähernd eine Million US-Dollar gekostet hat, wurde 2011 eingeweiht. Sie sollte ein Bild des Glaubens und der Hoffnung sein. Heute ist er ein Symbol für alles, was die Peruaner – und andere Lateinamerikaner – bekämpfen wollen: die ausufernde Korruption. Viele Peruaner nennen die Statue inzwischen „Cristo de lo robado“ (der vom Geraubten bezahlte) und verlangen, dass die Betonskulptur wieder abgerissen wird. Denn sie war ein ...
Sittengemälde von Gier und Korruption
Nahezu alle lateinamerikanischen Regierungen haben sich vom Baukonzern Odebrecht schmieren lassen und dafür lukrative Aufträge vergeben. Von Marcela Vélez-Plickert