Als in der vergangenen Woche das nordkoreanische Fernsehen verkündete, Pjöngjang habe seine erste Wasserstoffbombe erfolgreich zur Explosion gebracht, kam es angeblich zu spontanen Freudenkundgebungen in der Hauptstadt des nordostasiatischen Unruhestifters Kim Jong-un. Die Regierungen Japans, Südkoreas und sogar Chinas, das offenbar über den Versuch nicht vorab unterrichtet war, protestierten. Ausländische Wissenschaftler errechneten die Sprengkraft der Explosion, die ihr Epizentrum in der unterirdischen Versuchsanlage von Punggye-ri nahe der chinesischen Grenze hatte, auf Erdbebenstärke 5 und bezeichneten diesen Wert als zu gering für die gelungene Zündung einer Wasserstoffbombe.
Seoul und Tokio besorgt über Nordkorea
Wasserstoffbombe, gewöhnliche Kernwaffe oder Fehlzündung – Amerikas und Chinas schwierige Rolle im Umgang mit Nordkoreas Muskelspielen. Von Klaus Platz