Atatürk ist in der Türkei omnipräsent, zumindest optisch. Der nach seiner nationalistischen und laizistischen Ideologie benannte Kemalismus allerdings befindet sich in der Defensive. Ministerpräsident Erdogan rückt vom kemalistischen Nationalismus ab, wenn er einerseits auf die EU-Integration seines Landes setzt, andererseits den Ausgleich mit Armenien und den arabischen Nachbarn sucht. Er verlässt zugleich den radikalen Laizismus und kommt der Religiosität der Gesellschaft entgegen.