Die Wahl der als „Popbischöfin“ (Financial Times) apostrophierten und allseits favorisierten Kirchenfrau zur Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland war gestern keine Überraschung. Sie erhielt auf der Synode und Kirchenkonferenz der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Ulm mit 132 von 142 Stimmen eine deutliche Mehrheit. Damit tritt sie die Nachfolge des 67-jährigen Berliner Landesbischofs Wolfgang Huber an, der pensioniert wird. Bei der Wahl blieben die männlichen Mitbewerber ohne Chance, da das evangelische Kirchenparlament offenbar – nach der im Frühjahr gewählten Synodenpräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) – nun auch die EKD-Spitze erstmals weiblich besetzen wollte.
„Popbischöfin“ an der Spitze des Protestantismus
Deutliche Mehrheit: Margot Käßmann folgt Wolfgang Huber nach – Seinen innerkirchlichen Reformkurs will sie fortsetzen