Zwischen einem Warschauer Priester und dem unabhängigen polnischen Präsidentschaftskandidaten Szymon Holownia ist es bei der Kommunion zu einem Eklat gekommen. Der katholische Pfarrer habe ihn bei einer Abendmesse von der Kommunion ausschließen wollen und betont: „Das Gewissen erlaubt es mir nicht.“ So schilderte Holownia den Vorfall auf seiner Facebook-Seite.
Pfarrei drückt Bedauern aus
Die Pfarrei drückte nun in einer vom Erzbistum Warschau verbreiteten Erklärung ihr Bedauern aus. „Das sollte nicht geschehen“, teilte der Vorsteher der Pfarrei, Pater Piotr Ziewiec, mit. Man habe den Verantwortlichen für die „Verwirrung“ ermahnt und ihn über die Grundsätze der Erteilung der Kommunion in der katholischen Kirche unterrichtet. In der Mitteilung wird aber weder der Name noch die Funktion des ermahnten Geistlichen genannt.
Der 43 Jahre alte Kandidat für die Präsidentenwahl erklärte, der Ordensmann habe ihm am Ende nur deshalb die Kommunion kopfschüttelnd gewährt, weil er darauf bestanden habe. Der Karmeliterpater habe ihm mit dem Finger gedroht und gesagt, er könne ihm die Kommunion nicht erteilen und dies ohne nähere Angaben mit dessen Standpunkten begründet. Er habe den Geistlichen gefragt, welche Positionen er meine, und betont, dass er nicht sein Beichtvater sei und ihn nicht kenne.
Holownia befürwortet künstliche Befruchtung
Holownia, der an einer privaten Elite-Universität Psychologie studiert hat und zweimal bei den Dominikanern einen Anlauf nahm, war Programmchef des im Januar 2015 eingestellten privaten Fernsehsenders „Religia.tv“ („Religion-TV“). Er befürwortet die künstliche Befruchtung (In-vitro-Fertilisation), die von der katholischen Kirche verurteilt wird. 2015 hatten Polens Bischöfe Abgeordnete aufgerufen, der Kommunion fernzubleiben, solange sie sich nicht öffentlich von einem verabschiedeten In-Vitro-Gesetz distanzierten.
DT/KNA
Die Printausgabe der Tagespost vervollständigt aktuelle Nachrichten auf die-tagespost.de mit Hintergründen und Analysen. Kostenlos erhalten Sie die aktuelle Ausgabe