Eisenstadt ist nicht Wien. Was in der gerade einmal 13 700 Einwohner zählenden Landeshauptstadt des Burgenlands geschieht, löst in der 1,8 Millionen Einwohner reichen Bundeshauptstadt Wien selten ein Beben aus. Doch derzeit wedelt der Schwanz mit dem Hund: Das politische Österreich blickt auf Eisenstadt, seit der dort im sechzehnten Jahr regierende Landeshauptmann (Ministerpräsident) Hans Niessl Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ begann. Wäre Hans Niessl ein ÖVP-Politiker, würde Österreichs rote Reichshälfte – die Wiener SPÖ allen voran – wohl Dutzende Autobusse voll wutentbrannter Demonstranten ins verschlafene Eisenstadt schicken.
Österreichs rotes Dogma wankt
Die SPÖ-Strategie der FPÖ-Ausgrenzung wurde am Freitag im Burgenland beendet. Von Stephan Baier