Wenn die Griechen bei den Wahlen am Sonntag das Ausmaß ihrer Wut und Verzweiflung zeigen und etwas davon an Europa weiterreichen wollten, dann war der Urnengang ein Erfolg. In der Europäischen Union und auf den sensiblen Finanzmärkten dominiert die Sorge. Hofften viele am Montag noch, der Chef der konservativen „Nea Dimokratia“ (ND), Antonis Samaras, könnte mit der sozialistischen PASOK und der ND-Abspaltung „Anel“ eine Koalition bilden, die sich an das Sparprogramm und die Verpflichtungen Griechenlands hält, so zerstob diese Hoffnung binnen sechs Stunden.
Nach der Wahl ist vor der Wahl
Griechen wählten und bekamen Chaos – Linke will keine Schulden mehr begleichen. Von Stephan Baier