In Riad war man Anfang 2011 alles andere als begeistert, als US-Präsident Obama und seine Außenministerin Clinton in Washington über ihren alten Verbündeten Hosni Mubarak den Daumen senkten. Dessen Regime war anders als etwa Tunesien für den anti-iranischen, pro-westlichen Status quo in der Region entscheidend. Als dann jetzt noch ein Islamist an die Spitze Ägyptens gewählt wurde, trat nicht nur für die Israelis, sondern auch für die Saudis das worst-case-Szenario ein. Denn anders als man vielleicht geneigt wäre anzunehmen, besteht zwischen den in der arabischen Welt jahrzehntelang unterdrückten Islamisten und dem Hause Saud ein tiefer ideologischer Graben.
Mursi will den Status quo
Ägyptens neuer Präsident besucht Saudi-Arabien und versichert US-Außenministerin Clinton, den Friedensvertrag mit Israel respektieren zu wollen. Von Oliver Maksan