Herr Erzbischof, seit vielen Jahren gibt es immer wieder Meldungen über ein schwieriges Staat-Kirche-Verhältnis in Tschechien. Wie bewerten Sie heute das Miteinander?Die Schwierigkeit besteht nach wie vor darin, ein Modell des Verhältnisses zwischen der Kirche und dem Staat in der Tschechischen Republik zu finden. Das bedeutet nicht, dass das Staat-Kirche-Verhältnis mit Hass oder antiklerikal belastet ist. Immerhin spielen die Kirche und die Gläubigen eine bedeutende Rolle im politischen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben des Landes. Doch zweifellos hat die 40-jährige Diktatur zu einer gewissen Entfremdung zwischen der Gesellschaft und der Kirche geführt, und die Kommunisten haben eine ganze Reihe von Vorurteilen eingesät.
„Mit Verständnis und Respekt begegnen“
Der Prager Erzbischof Dominik Duka über die Kirche in Tschechien und den Umgang mit Säkularisierung Von Christoph Strack