Es tut so gut, dass die Welt sich endlich für die Leiden unseres Volkes interessiert. Der Schmerz hält bis heute an, obwohl es schon lange her ist. Aber das neue Interesse ist ein Trost“: Wie Hunderte andere Mitglieder der armenischen Gemeinde Jerusalems hatte sich auch Verkine Demerjian am Donnerstag in der Jerusalemer Altstadt eingefunden, um an den Gedenkfeiern teilzunehmen. Über eine große Leinwand wurde die Zeremonie aus Etschmiadzin in Armenien übertragen, während der die Opfer des Völkermords von 1915 heiliggesprochen wurden. „Wir haben jetzt Heilige in unserer Familie wie fast alle anderen Armenier auch“, sagt Verkine danach, deren Großeltern bei den Deportationen umkamen.
Massenmord statt Genozid
Auch in Jerusalem gedenken die Armenier des Völkermords – Israels Staatschef empfängt armenische Führer, enttäuscht sie aber. Von Oliver Maksan