Die Phrase von der nationalen Souveränität war schon immer hohles Pathos – und ist es erst recht heute, im Zeitalter der Globalisierung. Es gibt keine autarken nationalen Volkswirtschaften mehr und kaum noch souveräne Staaten, sondern viele, im besten Fall wechselseitige Abhängigkeiten. Und doch macht es einen qualitativen Unterschied, ob ein Staat seine Talente (von der Wirtschaftskraft bis zu den Naturschönheiten) aus freien Stücken in ein größeres Ganzes einbringt oder meistbietend an fremde Mächte verscherbelt.
Leitartikel: Zypriotischer Straßenstrich
Von Stephan Baier