Es sind zwei gänzlich gegenläufige Entwicklungen, welche die von der Finanzkrise sattsam gebeutelte Politik auf eine nur schwer, wenn denn überhaupt zu bewältigende Probe stellen. Auf der einen Seite steht immer noch die gigantische Macht der Finanzmärkte. Auf der anderen Seite gilt – nicht minder unverrückbar – das Prinzip demokratischer Entscheidungen, denen sich die Bürger im Gehorsam fügen sollen. Doch in den von der Krise am meisten geschüttelten Ländern – Irland, Portugal, Spanien und vor allem Griechenland und Italien – stehen tiefgreifende Strukturreformen im Blick auf die erforderliche Sanierung der Staatsfinanzen ins Haus, welche von vielen Bürgern große, ja gigantische Opfer abverlangen.