Gerade als müssten sie die Zerstrittenheit der Europäischen Union hinsichtlich der türkischen Beitrittsambitionen vor Ort dokumentieren, traten in dieser Woche zwei Repräsentanten heutiger Europapolitik in der Türkei auf. Der neue britische Premier David Cameron zeigte sich „wütend“ über die Bremser der Beitrittsverhandlungen (also über Berlin und Paris), denn die Türkei sei ein verlässlicher Nato-Partner des Westens. Sie könne das Lager bewachen, also dürfe sie auch im Zelt Platz nehmen. Dann traf am Mittwoch der deutsche Außenminister Guido Westerwelle ein, nachdem er in „Bild“ und „Hürriyet“ erklärt hatte, dass die Türkei heute nicht beitrittsfähig, und die EU auch nicht aufnahmefähig sei.