Man kann die Zahl der wegen Missbrauchsdelikten laisierten Priester kleinreden. Bei über vierhunderttausend Ordens- und Weltgeistlichen in der Welt mögen die um die 260 im Jahr 2011 und 124 im Jahr darauf vom Papst bestraften Täter eine Minderheit sein (siehe Seite 4). Aber jeder geweihte Amtsträger, der sich an Heranwachsenden vergreift, ist einer zuviel. Und niemand geringerer als Papst Benedikt XVI., der in der Missbrauchsfrage noch als Kardinal eine Kehrtwende im Vatikan eingeleitet hatte, griff zu den dramatischsten Worte, wenn es um diese Sünde innerhalb der Kirche ging. So in seinem Brief an die Katholiken in Irland vom März 2010. Aber auch beim Flug nach Portugal am 11.
Leitartikel: Wende unter Benedikt XVI.
Von Guido Horst