Je näher der Beginn des „synodalen Wegs“ rückt, desto politisierter erscheint die Kirche in Deutschland. Der Brief des Papstes (s. S. 33–36) an die deutschen Katholiken wurde jetzt interpretiert, wie es Parteien mit einem für sie ungünstigen Wahlergebnis tun. Selbst aus schlechten Zahlen wird noch Honig gesaugt, werden Regierungsbildungsaufträge herausgelesen. Kardinal Marx und ZdK-Präsident Sternberg jedenfalls meinten gleich, im Brief eine große Ermutigung für ihr Projekt „synodaler Weg“ sehen zu dürfen. Ist das so?
Leitartikel: Weckruf aus Rom
Der Heilige Vater hat dem "synodalen Weg" keine grundsätzliche Absage erteilt. Enthusiastisch ermutigt hat er dazu aber auch nicht. Im Gegenteil. Von Oliver Maksan